Archive for the Category »Abo-Marketing «

Tanken, Gas geben und dann ab auf die Überholspur der Abowerbung

Ich beschäftige mich des Berufes wegen ja regelmäßig mit der Abowerbung von Tageszeitungen. Beim Konkurrenzvergleich ist mir dann die Tage ein Detail aufgefallen, über das ich jetzt noch nachdenken muss…

Benötigt eine gute Leser-werben-Leser-Kampagne zwingend einen Teil aus dem Armaturenbrett eines Kfz???

Grund waren zwei Kampagnen, die mir fast zeitlich unter gekommen sind. Zum einen der Prämien-Countdown des Solinger Tageblatts. Abgebildet wird hier zur Unterstützung des „Jetzt aber schnell!“-Gedankens der Tacho eines Autos.

Prämien-Countdown bei Solinger Tageblatt

Hintergrund ist der, dass der Interessent bis zu einem bestimmten Datum reagieren muss, um die höchste Prämie zu bekommen. Warum das Konzept funktioniert, hab ich bis heute nicht verstanden. Machen aber alle.

Die andere Kampagne war die Wiederholung der „Tankeschön“-Aktion der NRZ. Bei dieser Aktion gab es zur Empfehlung eines neuen Abonnenten einen 60 Euro Tankgutschein von Aral. Okay, man braucht jetzt nicht lange rumraten… Als Symbolbild wurde die Tankstandsanzeige eines Kfz gewählt.

Tanke-schön bei der NRZ

Ganz klar: In meine nächste Kampagne integriere ich einen Drehzahlmesser. Wie oder warum, das weiß ich noch nicht. Aber das wird schon irgendwie passen!

Foto: Dominik Pöpping / pixelio.de

 

Das Abo per Gutschein: Verlage verkaufen Zeitungsabos über Groupon.de

Was könnte das mir nützen? Der Blick über die Branche hinaus – darauf was Andere machen, hat die Rheinischen Post dazu geführt, Group-Shopping als Vertriebskanal auszuprobieren.

Kurzabo-Angebot der Rheinischen Post bei GrouponÜber Group-Shopping hatte ich ja in anderem Zusammenhang auf diesem Blog bereits berichtet. Einige Medienunternehmen sind ja auch bereits auf den Zug aufgesprungen. So bietet ProSieben auf dem DailyDeal-Ableger ProSiebenProducts regelmäßig Gutscheine für Kinos, Online-Shops und Co. an. Oder die WAZ-Gruppe, die mit WestDeal, ein eigenes Portal auf die Beine gestellt hat. Trotz der lokalen Verzahnung die ein Tageszeitungsverlag, wie die WAZ Gruppe sie hat, dümpelt WestDeal eher unbeobachtet vor sich hin. Am 10. August 2011 findet sich gerade mal ein Angebot bei WestDeal online.
Dass ein Verlag Group-Shopping als Vertriebskanal für sein eigenes Produkt genutzt hat, konnte ich (zumindest auf den prominenten Plattformen) bis dahin nicht recherchieren.

So startete die Rheinische Post Anfang Juli 2011, prominent platziert auf groupon.de, ein eigenes Kurzabo-Angebot. 6 Wochen Rheinische Post + 10 Euro ARAL-Tankgutschein für 19,90 €. Effektiv also 9,90 € für 6 Wochen Zeitung lesen. Ein Angebot, dem auch die Groupon Newsletter-Leser und Besucher der Dealseite „Düsseldorf“ bzw. „Düsseldorf Special“ nicht widerstehen konnten. In wenigen Tagen konnten so über 500 Kurzabos abgesetzt werden. Ein Erfolg, der in dieser Größenordnung unter anderem auch durch die zusätzlichen Verlinkungen einiger Deal-Aggregator-Seiten und Blogs möglich wurde.

Berichte und Verlinkungen zum RP Kurzabo auf Groupon – Beispiele:

Spannend war die Entwicklung nach Angebotsende. Wenige Tage später launchte „Der Spiegel“ ein 5 Ausgaben umfassendes Kurzabo mit 2 GB USB-Stick, das sich mindestens 640 x verkaufte. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat schon jetzt Kurzabos in 4-stelliger Höhe verkauft (5 Ausgaben „Die Zeit“  für 7,50 €). Die Zugabe hat man sich selbstbewusst gespart. Ganz frisch hat die WAZ/NRZ ihr Angebot veröffentlicht. Ein Miniabo mit einem 10 € Amazon-Gutschein und 4 Wochen Zeitung für 15,90 € statt 39,60 €. Laufzeit war ursprünglich auf 48 Stunden angesetzt, ist aber offensichtlich verkürzt worden. Ob dies den niedrigen Verkauszahlen (Stand 10.8., 16 Uhr nur 25 Stück) geschuldet ist, ist zunächst reine Spekulation.

Wie man sieht, gibt es erfolgreiche und noch nicht so erfolgreiche Angebote auf dem neuen(?) Vertriebskanal Group-Shopping. Man darf also gespannt sein, wie sich dieses Feld im hart Markt um die junge Leserschaft weiter entwickelt.

P.S.: Der andere Große unter den Group-Shopping-Portalen – DailyDeal – schloß bisher den Verkauf von Abos aus. Und dabei hat man bei DailyDeal schon wahrlich zweifelhaftere Angebote zum Verkauf feil geboten.

Das Schnupperabo zum mitnehmen – ab jetzt bei REWE in Düsseldorf

Habt ihr schon einmal eine Zeitung im Supermarkt gekauft!? Bestimmt, aber wohl kaum auf diese Art und Weise: Seit heute gibt es in vielen Düsseldorfer REWE-Märkten das „Prepaid-Abo“ der Rheinischen Post. Ein 6 Wochen Schnupperabo inklusive REWE-Gutschein für 19,90€. Hübsch verpackt in einer Geschenkbox zum weiter verschenken oder selber lesen.

Prepaid-Abo der Rheinischen Post: Das Geschenkabo zum mitnehmenDie Idee, auch den Einzelhandel als Vertriebsweg zur Abogewinnung zu nutzen, lag nahe. Auf der einen Seite findet man mittlerweile an fast jeder Tankstelle Gutscheinkarten von IKEA, Media Markt und Co. Das Last-Minute-Geschenk, wenn man mal wieder eine Feierlichkeit vergessen hat und die Geschäfte schon zu haben. Auf der anderen Seite führen viele Geschäfte mittlerweile Prepaid Handykarten zum abtelefonieren. Aus diesen beiden Produkten/Vertriebswegen ist das „Prepaid-Abo“ geboren worden.

Und so funktioniert’s: In den teilnehmenden Düsseldorfer REWE-Märkten findet man Verkaufsdisplays der Rheinischen Post, in denen die Geschenkpakete mit REWE-Gutschein und Schnupperabo-Anforderungskarte ausgestellt werden. Der Interessent nimmt sich eines der Pakete, geht zur Kasse und bezahlt es dort. Ob er die Rheinische Post auf diesem Weg selber testet oder das Päckchen weiterverschenkt, bleibt natürlich dem Käufer überlassen. Über die beigepackte Anforderungskarte kann dann mit dem angegebenen Code das 6 Wochen Schnupperabo der Rheinischen Post an eine beliebige Adresse bestellt werden.

Wenn ihr also noch auf der Suche nach einem kreativen Weihnachtsgeschenk seid, schaut euch doch einfach bei REWE in Düsseldorf nach dem „Geschenkabo zum mitnehmen“ um.