Marschiere niemals auf Moskau – oder gegen Google

Die deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Verlage reichen Beschwerde gegen Google beim Kartellamt ein, berichtete der Mediendienst kress.de am 16.01.2010 mit folgendem Wortlaut:

Offenbar schießen die Verlegerverbände bei den Kartellis gegen Google, weil das Internet-Unternehmen den Verlagen für die Anzeige von Suchtreffern („Snippets“) nichts bezahlt. (Zitat: kress.de)

Gegen Google vorzugehen ist in etwa so, wie gegen das erste Gebot der Kriegsführung zu verstoßen: „Marschiere niemals auf Moskau“.

Warum nehmen es Verlage eigentlich immer mit denjenigen auf, die für sie am nützlichsten sind!?  Man nehme da als Beispiel die Beziehung der Tageszeitungsverlage mit der deutschen Post. Mit angekündigtem Fall des Briefmonopols meinten damals die Verleger vielerorts ihre eigenen Post-Zustelldienste aus dem Boden zu stampfen. Ende vom Lied war, soweit ich mich recht erinnere, dass die Post nun Werbung in Tüten verteilt. Und wenn ich mir wöchentlich meine „Einkauf aktuell“ anschaue, gar nicht so unerfolgreich. Während ich mittlerweile in meiner Zeitung das eine oder andere Prospekt doch stark vermisse.

Aber zurück zu Google: Wenn ich derzeit für irgendwas eine Lösung suche, hat Google meistens das richtige kostenlos für mich parat: Ich kann meine Produkte unter Google-Base (FROOGLE) einstellen, die Online-Kollegen nutzen Google Analytics schon lange und die Redaktion bastelt Google Maps zur ihren redaktionellen Artikeln. Und wenn ich das jetzt richtig verstehe, soll Google dafür zahlen, dass es den Verlagen neue Kunden, Leser, Interessenten bringt!? Scheint ein neues Geschäftsmodell zu sein, dass der Vermittler die Provision zahlt.

Gerüchten zu Folge sollen die deutschen Zeitschriften- und Zeitungsverleger schon in Allianz-Gesprächen mit China sein, um mit gemeinsamer Kraft gegen Google vorzugehen…

P.S.: Übrigens: Die beiden in diesem Beitrag genannten Unternehmen machen den Anzeigen-Bereichen der Verlage hart zu schaffen, während die Vertriebs-Abteilungen von Beiden profitieren (die Post z.B. ist top Adresslieferant und Abo-Vertriebsplattformen und Google bietet mit seinen AdWords ein effizientes Tool zur Neukunden-Generierung).

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